Krieg, Corona, Energiekrise, Klimawechsel
Wie kann Psychotherapie stattfinden?
Wie geht es IHNEN?
... angespannt, haltlos, überfordert, verängstigt, verärgert, besorgt, gestresst, bedrückt, panisch?
Corona, Krieg in der Ukraine, Klimawechsel, hohe Energiepreise - alles Themen, die herausfordernd sind. Kommen zusätzlich persönliche Belastungen dazu, wie erkrankte Familienmitglieder, Jobverlust oder Spannungen in zwischenmenschlichen Beziehungen, wird es schwierig Zuversicht und Hoffnung zu schöpfen. Wir geraten in Hilflosigkeit, Ratlosigkeit oder auch Ohnmacht. Nicht selten drückt sich dieser belastende Stresszustand in Wut, Ärger, Ungeduld oder Niedergeschlagenheit, Verzweiflung, Traurigkeit und Erschöpfung aus.
Auch längst vergessene Erfahrungen können in Erinnerung gerufen werden. Berichte über flüchtende Menschen, überlastete Helfer*innen oder wirtschaftliche Nöte erinnern an eigene Erfahrungen von Angst, Verlassenheit, Not, Leid, Einsamkeit und Hilflosigkeit.
Die Ablehnung, Verurteilung und Vermeidung eigener, belastender Gefühle löst zusätzlichen Stress aus. Wer sich konstant dafür verurteilt traurig, verzweifelt oder verängstigt zu sein, setzt der ohnehin schon emotional belasteten Ausgangssituation noch eins drauf. Sie sind dann nicht nur verzweifelt, sondern stehen auch noch unter dem (Erfolgs-)Druck, diese Gefühle abwehren zu müssen. Oftmals finden diese belastenden Gefühle auch Ausdruck in körperlichen Symptomen wie Schmerzen, Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit.
Psychotherapie setzt genau hier an. Psychotherapie eröffnet Ihnen einen Raum, in dem ALLE Ihre Gefühle Platz finden - die angenehmen genauso wie die unangenehmen. Denn in jenem Moment, in dem Sie Ihre unangenehmen Gefühle benennen, ausdrücken, respektieren, integrieren, ihnen Raum geben, wird es leichter. Sie lernen sich anzunehmen in der Art und Weise, wie Sie eben (auch) sind.
Zur Vereinbarung eines Erstgesprächs nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf.
Psychotherapien dürfen seit den Pandemie-Maßnahmen auch online durchgeführt werden. Erstgespräche führe ich in persönlicher Begegnung also in Präsenz in meiner Praxis. Weitere Information finden Sie HIER
5 Anregungen zu Ihrer psychischen Gesundheit
1) NAHRUNG FÜR DEN GEIST
Sorgen Sie für eine Tagesstruktur. Das könnte unter Home-Office-Bedingungen zum Beispiel heißen: die Zeit, die Sie sonst mit dem Weg zur Arbeit verbringen, nützen Sie nun für ein Frühstück in Ruhe. Anschließend setzen Sie sich zur gewohnten Zeit an den Schreibtisch.
Legen Sie einen „Arbeitsplatz“ in Ihren Räumen fest, den Sie auch zu den gewohnten Pausenzeiten verlassen. Halten Sie Kontakt zu Kolleg*innen und versuchen Sie ihnen über Telefon oder Videotelefonie zu begegnen. Beschränken Sie Zeit und Häufigkeit, mit der Sie sich zum aktuellen Stand des Kriegs oder der Corona-Pandemie informieren. Achten Sie auf vertrauenswürdige Quellen. Indem Sie sich Zeit und Häufigkeit einteilen, bestimmen Sie mit, was Sie emotional und geistig beschäftigt oder auch belastet.
2) NAHRUNG FÜR DEN KÖRPER
Sorgen Sie für ausreichend Bewegung und Ruhezeit. Angst ist vor allem eine körperliche Reaktion. Durch Atmen und Bewegung sind Sie in der Lage, Ihre Körperreaktionen zu regulieren. Behalten Sie Ihre wöchentlichen Sportzeiten bei und bewegen Sie sich täglich eine Stunde im Freien.
Essen Sie gesund und trinken Sie ausreichend. Für unsere psychische Stabilität ist Ernährung eine wichtige Grundlage. Bei hohem seelischen Stress braucht unser Körper mehr Flüssigkeit und regelmäßige Mahlzeiten. Das Einhalten von Essenszeiten erleichtert außerdem das Aufrechterhalten einer Tagesstruktur.
3) NAHRUNG FÜR DIE SEELE
Anerkennen Sie alle Ihre Gefühle. Es ist ganz normal in dieser außergewöhnlichen Zeit Ängste, Sorgen, Wut, Anspannung und Hilflosigkeit zu spüren. Nehmen Sie Ihre Gefühle wahr und drücken Sie sie aus in Gesprächen mit vertrauten Menschen, in Tagebuchaufzeichnungen, mithilfe anderer kreativer Medien oder bei Ihren Therapeut*innen.
Neue, ungewohnte Lebenssituationen aktivieren unser Bindungssystem: wir suchen dann die Nähe vertrauter Personen, bei denen wir Geborgenheit erleben können. Wenn allerdings soziale Kontakte reduziert werden, sind wir herausgefordert, uns um uns selbst zu kümmern - für uns zu sorgen. Übrigens: Lächeln aktiviert Hirnareale, die für unser Wohlbefinden sorgen und Lächeln vermittelt ein Gefühl von Solidarität. Gemeinsames Spielen, Musikhören oder Filme anschauen wirkt sich auch lindernd und heilend auf unser Bindungssystem aus. Sich abzulenken ist erlaubt und wichtig!
Denken Sie auch an Alleinstehende in Ihrem Umfeld – jetzt ist eine gute Zeit für regelmäßige Telefonate oder Nachbarschaftshilfe. Sich um andere kümmern zu können, kann eine Bewältigungsstrategie bei eigener seelischer Belastung sein.
4) UMGANG MIT KINDERN
Nehmen Sie sich Zeit, mit Ihren Kindern über die momentane Situation zu sprechen. Hören und sehen Sie Ihren Kindern zu – sie äußern auf ihre ganz eigene Art Ängste und Sorgen oder kreieren Ideen, wie ihnen geholfen sein könnte. Beantworten Sie die Fragen ihrer Kinder und erklären Sie verständlich die Fakten. Bildmaterial von zerbombten Häusern oder Intensivstationen ist dazu nicht notwendig. Kinder brauchen v.a. Bindung! In der Begegnung mit den Kindern, beim gemeinsamen Spiel und der Bewegung in der Natur können Sie Bindung zu den Kindern herstellen.
5) HOLEN SIE SICH PROFESSIONELLE UNTERSTÜTZUNG
Psychotherapie, Selbsthilfegruppen, Krisentelefone – eine Unzahl von Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung. Nehmen Sie Kontakt auf, um die eigene seelische, geistige und körperliche Gesundheit zu schützen oder wiederherzustellen.
Adressen zu Notfall-Kontakten finden Sie unter anderem HIER.